Wertschätzung im Team stärken: Ein Schlüssel zu besserer Zusammenarbeit

Wie bist du ins neue Jahr gestartet? Abgesehen von diversen Demokratie-Demos habe ich‘s langsam angehen lassen. Den Januar habe ich genutzt, um Gespräche mit unterschiedlichen Leuten zu ihrer Arbeit zu führen.

Ich habe die Frage gestellt: Was stört dich an deinem Job?

Wertschätzung im Arbeitsalltag: Kleine Gesten, große Wirkung

Viele haben geantwortet, dass ihnen Wertschätzung fehlt: 

• für ihr Wissen und ihre Expertise,

• für ihren ehrlichen Versuch, einen guten Job unter schwierigen Bedingungen zu machen,

• für die Leute, Lebewesen und Lebensräume, für die sie sich einsetzen.

Das erscheint mir ziemlich politisch. In einem Anflug von Größenwahn und Aktionismus habe ich deshalb kurz darüber nachgedacht, ein Ministerium für Wertschätzung zu gründen. 

Doch ich backe lieber kleine Brötchen und bleibe bei meinem Wirkungsfeld: Gruppen und Teams. Wertschätzung lässt sich in Team-Workshops und gemeinsamen Treffen super üben. Wesentlich schwieriger ist es, sie im beruflichen Alltag hochzuhalten, in chaotischen Momenten oder wenn es kriselt. 

Wenn wir uns von anderen nicht wertgeschätzt fühlen oder das Selbstwertgefühl im Keller ist, wird es für alle Beteiligten oft unschön: Die Stimmung wird mies, Kommunikation schwierig und die Qualität der Arbeit leidet. 

Im Umkehrschluss heißt das aber auch: eine wertschätzende Kutur kann sehr viel Energie freisetzen!

Deshalb kommen hier ein paar Fragen für dich zum Nachdenken.

Von der Theorie zur Praxis: 3 Fragen für mehr Wertschätzung in deinem Team

1. Was bedeutet Wertschätzung für dich?

2. Wie würde sie in konkreten Situationen aussehen?

3. Wie könntest du ein*e Minister*in für Wertschätzung werden?

Mehr Inspiration und Methoden für dich:

👷🏻‍♀️ Demokratie: In den letzten Wochen habe ich mich oft gefragt, was Arbeitgeber*innen für die Demokratie tun können und sollten. Ich hatte es schon länger vermutet, aber voilà, es gibt auch Studien dazu: Wer auf der Arbeit mitbestimmen kann und Wertschätzung erfährt, neigt seltener zu antidemokratischen Einstellung. Das fand eine Studie der gewerkschaftsnahen Hans Böckler Stiftung in 2021 heraus. (DE)

💌  Warme Dusche: Die brauchen wir alle immer mal wieder. Hier gibt es eine schöne Anleitung für eine Appreciation Shower für Teams (EN). Alternativ kann man auch wertschätzende Botschaften für seine Kolleg*innen auf Zettel schreiben und verteilen, sodass jede*r am Ende mit einem Umschlag voller wohltuender Worte aus dem Treffen geht. So einen kollegialen Liebesbrief könnte man doch auch mal als Neujahrsgruß an Partner*innen und Kund*innen schicken?

 👉 Brag & Swag Wall: Diese Übung habe ich in adrienne maree browns Buch Emergent Strategy (EN) gefunden. Die Idee ist relativ simpel: Es gibt eine Wand, die zum Prahlen und Angeben reserviert ist! Denn Wertschätzung hat auch viel mit Sichtbarkeit zu tun. An der Wand können Teilnehmer*innen von Netzwerktreffen oder Austauschformaten gute Neuigkeiten und Learnings anpinnen. Z.B. in Form von Flyern, Fotos, Dokus oder Notizen von großen und kleinen Errungenschaften. 

💬 Ohne wenn und aber: Eine meiner Lieblings-Kommunikationsregeln für Workshops ist „Ja/beides und …“! Dadurch darf Gesagtes nebeneinanderstehen. Versuch’s mal ein paar Tage lang. Ich habe dadurch gemerkt, wie oft ich „aber“ sage und dadurch mein Gegenüber raffiniert herabsetze (6-mal in diesem Newsletter). Auch letztens gelernt und sehr lustig zum Ausbrechen aus dieser Gewohnheit: Die Au ja, super! Übung für Gruppen. (DE)

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Dieser Text wurde zuerst in meinem Newsletter messy projects, Ausgabe 5 am 13.02.2024 veröffentlicht. Du willst meinen kompletten Newsletter einmal im Quartal erhalten? Dann melde dich hier an:

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